21. Dezember 2010

Streitkultur-Cup 2010

Ein ganzes Dutzend Stuttgarter, drei Teams und drei Juroren, hat am 11. Dezember am Streitkultur-Cup in Tübingen teilgenommen. Wie jedes Jahr hatten sich die Veranstalter auch diesmal wieder etwas Besonderes ausgedacht, um die Regeln der OPD noch ein wenig zu verschärfen. Für alle Teams mit weiblicher Teilnehmerin gab es Zuckerbrot in Form von Sekt, die Peitsche gab es für Teams ohne Neuling, sie waren nämlich nicht zugelassen. Summa summarum gab es für die Stuttgarter viel Zuckerbrot und keine Peitsche.

Die Stuttgarter Delegation in Tübingen
Für einen Verein, der im Moment Zuwachsraten wie kaum ein anderer verzeichnet, war es weniger Pflicht, sondern eher Verpflichtung, viele neue Gesichter auf ein nahes Turnier im Ländle zu schicken. Die erste Vorrunde zum Thema: "Sollen Volksentscheide bei Großprojekten verpflichtend werden?" verstärkte das Gefühl, nicht weit von der Landeshauptstadt entfernt zu sein. Stuttgart Triaden (Jana Gilke, Nils Haneklaus und Yusuf Sengül) konnte sich hier mit großem Punktevorsprung verdient durchsetzen. Ebenfalls erfolgreich schlug sich Stuttgart Cosa Nostra (Alexey Abel, Sven Hein und Tobias Laaber), das wertvolle Punkte für den weiteren Turnierverlauf sammelte. Nicht unerwähnt bleiben soll auch die sehr gute Leistung unseres dritten Teams, Stuttgart 'Ndrangheta, das aus gleich drei Neulingen (Dorothea Fey, Alexey Györi und Tom Hebel) bestand, aus der Regierung das solide Fundament für eine hitzig umkämpfte Debatte legte und so wertvolle Einblicke gewann.

Thema der zweiten Runde war die Frage, ob bei Terrorgefahr die Pressefreiheit eingeschränkt werden soll. Diesmal ohne Heimvorteil gelang es den Stuttgartern mit scharfer Argumentation und großem rhetorischen Geschick weitere wichtige Punkte zu sammeln. Unter den strengen Augen des Vize-Europameisters 2006 (ESL) Daniel Grotzky hielt Nils als freier Redner die beste Rede im Raum, nahm viele Punkte mit und hinterließ einen stark positiven Eindruck bei den Teams aus Tübingen und Karlsruhe.

In der letzten Vorrunde zum Thema: "Brauchen wir wieder Militärparaden in Deutschland?", strengten sich alle Teams in der Hoffnung auf den nahenden Break noch etwas mehr an als zuvor. Stuttgart überzeugte auch hier durch gute Analyse und breit gefächertes Wissen. Gespannt auf den Break waren nicht nur unsere Teams, die sich gute Chancen ausrechneten, sondern auch die Juroren, die wir nach Tübingen geschickt hatten. Bartholomäus Dutkiewicz, Michael Hering und Kai Nosbüsch, die alle schon viel Erfahrung im Club sammeln konnten und für ihr präzises Feedback bekannt sind, konnten ihr Wissen mit den anderen Juroren teilen. Kai durfte mehrmals mit dem Chefjuror Mario Dießner jurieren und am Ende sogar eine eigene Debatte leiten.

Stuttgart Triaden: Yusuf Sengül, Jana Gilke und Nils Haneklaus (von links)

Am hart umkämpften Break schossen die Stuttgarter dann auch nur knapp vorbei, so hätte Nils lediglich ein Punkt mehr gereicht, um nicht nur mit Andrea Gau und Marcus Ewald gleich, sondern als freier Redner ins Finale einzuziehen. Obwohl viele Stuttgarter ein ähnliches Schicksal traf, konnten alle am Ende dank der beteiligten Redner aus Mainz, München, Berlin und Bonn ein spannendes, aber vor allem unterhaltsames Finale sehen. Gratulieren möchten wir dem Gewinnerteam mit Marcus Ewald, Marc Lenzke und Isabelle Loewe sowie dem besten Redner der Debatte, Nicolas Eberle, alle aus Mainz. Bedanken möchten wir uns nicht nur bei allen Teilnehmern für ein tolles Turnier, sondern vor allem bei den Organisatoren aus Tübingen, es hat uns sehr gut gefallen und wir freuen uns auf den nächsten Streitkulturcup 2011!

Text: Nils Haneklaus