Vom 15. - 17. Mai hatte die Debattiergesellschaft Jena eine ZEIT-Debatte organisiert und wir durften mit zwei Teams dabei sein:
Stuttgart Feuerbach - Nils, Emil und Christian
Stuttgart Killesberg - Michael, Andreas und Sven
Am Freitag Nachmittag ging's los. Zur Einstimmung und zur "Eichung" der Juroren wurde eine "Eichdebatte" zum Thema "Paulaner statt Silvaner – Ist Bier besser als Wein?" gehalten - woran man auch schon die erste Besonderheit dieses Turniers erkennt: das Wartburgformat.
Kein Antrag, dafür eine allgemeine Frage, die mit "Ja" (Pro-Seite) bzw. "Nein" (Contra-Seite) beantwortet wird (außerdem noch ein paar Feinheiten wie eine "Privilegfrage" des ersten an den dritten Redner und Auslosung, welche Seite beginnt).
Danach gings in die erste richtige Debatte über "leistungssteigernde psychisch wirksame Medikamente", um danach schließlich den Abend bei einem Büffet (lecker!) ausklingen zu lassen.
Am Samstag gings dann darum, ob "Naturwissenschaften wichtiger sind als Geisteswissenschaften", ob "der Kapitalismus am Ende" ist und - ja auch darüber kann man debattieren - ob "Sex ohne Liebe falsch" ist.
Am Nachmittag wurde dann verkündet, wer gebreakt, d.h. wer's ins Viertelfinale geschafft hat. Leider war keines unserer Teams dabei, aber bei Team Killesberg war es ganz knapp... Das Viertelfinale behandelte die Frage, ob es einen "gerechten Krieg" gibt - hochspannend, hochkontrovers!
So ging dann auch dieser Debattier-Tag zu Ende, viel zu schnell eigentlich -
aber vorher wetteten die Chefjuroren Tim Richter und Clemens Lechner noch, dass es nicht alle männlichen Debattanten schaffen, mit nach hinten gegelten Haaren (à la Guttenberg) zum abendlichen Buffet zu kommen. Sie haben die Wette leider verloren.
Deshalb konnten wir alle gegen Mitternacht Zeugen eines ungewöhnlichen Schauspiels werden: Tim und Clemens lösten ihre Wettschuld ein und schwammen in der Saale...
Sonntag kam das Turnier dann zu seinen Höhepunkten: Dem Halbfinale und dem Finale. Halbfinalthema war "Ehernes Gesetz oder bleierne Bürde – Verpflichtet uns Tradition?" und im Finale standen sich schließlich Streitkultur Nemesis Tübingen und Mainz Anton in der alten Aula der Friedrich-Schiller-Universität gegenüber, um die Frage zu debattieren:
"Die Verfolgung von Kriegsverbrechen nach 30 Jahren einzustellen ist richtig – ja oder nein?"
Das Turnier gewannen schließlich Streitkultur Nemesis mit Volker Tjaden, Pauline Leopold und Peter Croonenbroeck - herzlichen Glückwunsch!
Von der Ehrenjury als bester Finalredner wurde Thore Wojke vom Mainzer Team ausgezeichnet - auch hier: Gratulation!
Und - last but not least- dürfen wir auch nicht die beste Nachwuchsrednerin, Sarah John, vergessen!
So war man schließlich auch am Ende des Turniers angelangt, und nach einem kleinen Sektempfang brachen alle wieder in Richtung Heimat auf.
Was konnten wir von diesem Turnier mitnehmen? Zu aller erst, dass wir ein grandioses Turnier erlebt haben. Die Organisation war perfekt - hier nochmal unser herzlichster Dank an alle Jenaer (Jenenser?) Organisatoren!
Wir haben gute und nicht-ganz-so-gute Reden gehört und gehalten, wir haben neue Gesichter gesehen und alte Bekannte wieder getroffen, wir hatten einfach ein ganzes Wochenende lang Spaß - und wissen jetzt auch besser, woran wir bei unseren Reden noch feilen können.
Wir danken der Debattiergesellschaft Jena und den Chefjuroren Gudrun Lux, Tim Richter und Clemens Lechner für ein sehr schönes Wochenende und freuen uns auf die Deutschen Debattiermeisterschaften in Mainz.
Möge Jena noch viele Turniere ausrichten dürfen!