- Stuttgart A ist Halbfinalist in Englisch als Zweitsprache (ESL)!
- Michael Saliba ist viertbester Redner der Welt in ESL!
- Andreas Lazar ist bester Redner der Welt in Englisch als Fremdsprache (EFL)!
- Nils Haneklaus ist sechstbester Redner der Welt in EFL!
Christopher Sanchez, Andreas Lazar, Michael Saliba, Jana Gilke und Nils Haneklaus bei der WM (von links) |
Es blieb nicht bei diesen Kuriositäten: Das Essen und die Getränke gingen oft aus, die Projektoren nicht an und die Türen zum ebenfalls versprochenen Pool nicht auf, und die Verspätungen ließen sich in Stunden zählen. Doch die sehr freundlichen Freiwilligen aus dem ganzen südlichen Afrika, die Schönheit Botswanas und Südafrikas, die einige von uns nach dem Turnier auf tollen Safaris erkundeten, und unsere schwäbisch genügsam sozialisierten Naturen halfen uns, alle Widrigkeiten zu meistern und das Turnier zu genießen.
Das fiel uns auch deswegen leicht, weil wir mit Stuttgart A einen traumhaften ersten Turniertag hatten, an dem wir zu den Themen "This house believes that national sporting teams should reflect the diversity of the national population", "This house believes that all countries should have the right to possess nuclear weapons" und "This house believes that governments should not provide benefits on the basis of marital status" acht von neun möglichen Punkten holten: Nur an den späteren Finalisten Sydney A mit Tim Mooney und Bronwyn Cowell mußten wir in der dritten Vorrunde einen Punkt abgeben. Jana und Nils holten derweil sehr gute fünf Punkte.
Am nächsten Tag, mit den Themen "This house believes that independent central banks should set limits on government spending", "This house would prioritise asylum seekers who have engaged in armed struggle against oppressive regimes" und "This house would deny teachers' unions the right to strike", ärgerten wir uns zuerst trotz der starken Konkurrenz zweier Europameisterschaftsfinalisten (Cambridge B mit Jack Watson und Harish Natarajan sowie King's Inns A mit Eoghan Casey und Patrick Rooney), nur den vierten Platz gemacht zu haben, da wir unsere Argumente durchaus besser in die Debatte hätten einbinden können, dann freuten wir uns über den zweiten Platz, und dann ärgerten wir uns wieder, eher schlechte Argumente gewählt zu haben und erneut Letzter geworden zu sein. Nils und Jana hatten währenddessen mit vier Punkten zu uns aufgeschlossen, so dass wir Kopf an Kopf in den letzten Turniertag einziehen konnten.
Nils feiert seine gute Leistung am zweiten Tag mit dem einzigartigen botswanischen Nationalgetränk |
Kurz nach Beginn des neuen Jahres kam der Höhepunkt der Silvesterparty: der Break. Stuttgart A hatte als drittes von 83 nichtmuttersprachlichen Teams gebreakt, Stuttgart B hatte es leider nicht geschafft. Wir waren etwas enttäuscht, nicht mit zwei Teams im Viertelfinale reden zu dürfen, doch freuten uns über den noch nie dagewesenen Erfolg eines WM-ESL-Breaks für unseren Club und feierten bis früh in den Morgen.
Nach einem Tag der Exkursionen bzw. der Entspannung mußten wir am 2. Januar zum Thema "This house believes that domestic courts should try foreign nationals who commit war crimes abroad" aus der Eröffnenden Opposition gegen den ehemaligen ESL-Europameister Leiden B (Rob Honig und Ali Al Khatib) sowie Berlin A (Bastian Laubner und Patrick Ehmann) und IIUM C (Sarah Shahriman und Sheikh Muhammad Faizal Shah) antreten, eine sehr starke Konkurrenz. Wir sprachen hauptsächlich darüber, warum Kriegsverbrechen als gemeinschaftserschütternde Taten von der Gemeinschaft selbst gesühnt werden müssen und warum es an sich keine universale Rechtsprechung geben kann. Das war genug, um neben Leiden und mit ohrenbetäubendem Jubel ins Halbfinale einzuziehen, als letztes im Wettbewerb verbleibendes deutschsprachiges Team.
Andreas spricht im ESL-Halbfinale |
Bei der Siegerehrung konnten wir dann aber wieder lachen, als wir mit unseren Rednerpokalen ausgezeichnet wurden, und wir freuten uns über die Früchte unserer Arbeit, den hervorragenden Erfolg für unseren Club, und dass nach der WM vor der WM ist. Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner, vielen Dank an die Organisatoren und auf Wiedersehen in Manila!